Der Weiler Ried baute sich seine Kapelle an einem Ort, der mit dem Flurnamen Howeten näher bezeichnet wird. Sie wurde 1693 errichtet, die Jahrzahl steht über dem Eingang und an der Decke, und ist der hl. Luzia geweiht. Es handelt sich um einen kleinen Blockbau mit eingezogenem Chor und einem gemauerten Glockentürmchen als Dachreiter über dem Eingang. Die Glocke, die ursprünglich im Turme hing, ist verschwunden und wurde anlässlich der Renovation 1988 durch eine neue, in Aarau gegossene, ersetzt. Das hölzerne Vorzeichen schützt den Eingang, über dem ein Kreuz angebracht ist. Am Zugbalken, der den bescheidenen Chor vom Schiff trennt, sind die Namen der Erbauer angebracht: Stefan Biner, Hans Perren, Hans Zurniwen, Moritz Perren.
Bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts führte am Pfingstfreitag eine Prozession hinauf zur Kapelle auf den Howeten. Diese ging zurück auf ein Gelübde der Zermatter Bevölkerung nach einer Geisterbannung um 1667. Hier ist auch das erste Mal von einer Kapelle die Rede, offenbar von der Vorgängerin des heutigen Gotteshäuschens. Die hl. Luzia, Patronin der Kapelle, ist im Oberwallis sonst nicht anzutreffen. Möglicherweise hat der Kapuzinerpater Luzian Artho, der damalige Pfarrer, diese Verehrung nach Zermatt gebracht.